Schleusen am Finowkanal
Der erste Finowkanal wurde zwischen 1605 bis 1609 zwischen der Havel bei Liebenwalde und der Finow bei Schöpfurth als schiffbare Verbindung von Berlin zur Ostsee über die Flüsse Havel und Oder gebaut. Er hatte 11 Schleusen und wurde bis 1620 durch den Ausbau des Wasserlaufs Finow erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Finowkanal verwüstet und mit Beginn der Regierungszeit des preußischen Königs Friedrich II. wieder hergerichtet, schiffbar gemacht und Schleusen erneuert bzw. neue Schleusen gebaut.
Bis zum erneuten Ausbau der Wasserstraße 1874 gab es zwischen den Schleusen Schöpfurt und Heegermühle noch die Steinfurtsche Schleuse. Steinfurth war eine der beiden Ursprungsgemeinden von Finowfurt. Zwischen der Schleuse Stecher und der Schleuse Liepe gab es noch die Nieder-Finowsche Schleuse oder Niederfinsche Schleuse. Diese Schleusen waren noch als hölzerne Buschschleusen in Form von Kesselschleusen mit einer nutzbaren Länge von 196 Fuß, entspricht über 61 Meter und einer Breite von 36 Fuß, entspricht etwa 11 Meter, erhalten. Aufgrund der geringen Fallhöhen wurden sie bereits in den 1840er Jahren durch den Kanalausbau überflüssig und rückgebaut. Der Großschifffahrtsweg Berlin-Stettin als neue Verbindung zwischen Havel und Oder wurde 1914 eröffnet. Der Finowkanal wurde damit zur Nebenwasserstraße, hatte aber noch Bedeutung für die ortsansässige Industrie und die Flößerei. Der Abschnitt von Liebenwalde bis Zerpenschleuse wurde 1924/25 stillgelegt. In Zerpenschleuse wurden beide Schleusenkammern zugeschüttet und die alte Zugbrücke beseitigt.
Quelle: Wikipedia